Ausgabe 
(11.7.1934) Nr. 189
Seite
1
 
Einzelbild herunterladen

' '(i

^marine

I-PLL-dvt-d»,.

Zp>l r»N -V,^

d>» «. diz ^

' ^ «-S r»N, ^ r -- I»irts k!^?'^»r»>

". L. VZ«^

LKÄ r'A,

-! i° 8««. ^ ? A,

ps?-, ^ ,

-,>LE«L

^r"L:,tLL

ö remer

das amtliche srgan -es Senats

dm s 3?ä^^sr-1°Ä"Z°^ Ersch-rner, RM. 2 3« einschließlich so Rpf. Zustellungsgebühr: durch die Post

tm - Voi !»?ck W Der Bezugspreis ist im voraus zu entrich-

Postscheck Hamburg 172 72 - Betriebsstörungen begründen keinen Anspruch auf Erstattung oder Ersatz,

Bremer Zeitung, Verlagsgesellschast m. L. H., Eeeren 6 bis 8 / Fernruf: Sammelnummer Roland 625.

S'c-ridia

" ELr

tÜr-^S-i-lu H ^ o>

ertu-^i, 7. 7 -< 'Ü

dodsws. L'n.Mk: ^ItovL 7. »iverp«».

> Xsr^sille.

Nr. I8d / 3. Vierteljahr

Mittwoch, ii. Iull

IMng

-er Sreien LanfestM vremen

Anzeigen-Grundpreise: Die 22-mm-Zeile im Anzeigenteil lS Rps.. die 70-wm.Zeile im Textteil 7b Rps. Ermäßigte Grundpreise (sür kleine Anzeigen, Familienanzetgen u, a.) sowie sonstige Bedingungen laut Preisliste i. (Nachlaßstassel v.s Für Anzeigen durch Fernsprecher keine Gewähr, Annahmeschluß 18 llhr. Sprechzeit des Verlages werktäglich von 1213 Uhr, der Schriftleitung werktäglich von 181/ Uhr.

Einzelpreis is Rpf.

Goebbels widerlegt Auslandslügen

1l8 Aon ti?ou ose nseLrsj in L»m used S»i osilisu ui ec> 6. 7. i- nsteräLu r ---

otterSam.

smburz:.

-u>ee. Ltto z. 7 ,

0 ns-L Lottsräm i

au Lsmborx.

t. LL

uilrturt 7. 7. zi z; LSIu 7. 7. yz

-oln. StreSkmix,?

-Sesell-edekt, Lw,

rx. v-rur r S. 7. rmxsrä 5. 7. rw 7, . "mnsl>vitsl vW.» u PS??. 8--eil lubLu. Äewsl -:: r. T-rtti s. 7. L

! 6. m. d.

88 Oeäeilii!, 1 , A8 I'rsor Lluo HsmbuiL ueeb Iir wd 8teEu. '

att-

isterfchastrii

gung innerhali c zramms durchzK >aues Nordiril!: ;er Polizei ii- Der hervor:» hik gewann »Sl n ersten Titel ti Meister im ZW ergab der Z« rschienen nicht» n dem Renner je Kdemann/Eak K eisterschast im b 'ampf über die zc er (Polizei) K ter Cämmerer ß inuten. Cäirs egen Burmchl ats-Einer-Kajrl - :ter gefahren r: anscheinend zie^

konnte der BeÄ Kajak für Anl­agen.

^uöerttg^

Ruderer»

große JubilW die nicht me»? 605 Ruderer«? d sich ein englp g ist teilweise S? tereffe beansM- r den sechs T--> g-Berlin, RL < er RE- usw, »f sagend besetzt,

,, Hannover,«'

nd

er.

Was sich die Weltpresse über den 30. Äuni zusammenphantasierte

AüeaLetr ciee ^ee

Berlin, Ist. Juli.

Reichsminister Dr. Goebbels sprach Dienstag abend um 8 Uhr über alle deutschen Sender über das Thema:Der 3ll. Juni im Spiegel des Aus- lands". Die Rede hatte folgenden Wortlaut:

Meine Volksgenossen und Dolksgenossinnen!

Wenn ich heute abend zu Ihnen spreche, so möchte ich mich mit Ihnen an das gesamte Ausland wenden. Ich rufe Sie alle zum Zeugen aus sür einige, in der ganzen Journalistik fast beispiellos dastehenden Fälle der Lüge, Verleumdung und Verzerrung eines wahren Tatbestandes.

Der 30. Juni ist in Deutschland reibungslos und ohne jede innere Erschütterung verlaufen. Der Führer hat mit seiner Autorität und einer bewundernswerten Kühnheit die Re­volte eines kleinen Klüngels von Saboteuren und krankhaften Ehrgeizlingen blitzartig nieder­geschlagen. Die Ruhe und Ordnung wurde dabei im ganzen Lande nicht gestört. Das tägliche Le­ben ging seinen normalen Gang. Die Menschen in Deutschland fuhren, als wäre nichts geschehen, in ihre Ferien oder setzten ihre Arbeit ohne jede Unterbrechung fort. Das Volk in seiner Gesamt­heit aber begrüßte mit einem befreienden Auf­atmen die rettende Tat des Führers, die Deutsch­land und damit die ganze Welt vor schwersten Katastrophen bewahrte. Ein« ungeheure Ber- trauenswelle schlug Adolf Hitler bei seinem mutigen Vorgehen aus der ganzen Nation ent­gegen. Wenn sich etwas in Deutschland geändert hat, so höchstens, daß das Volk seitdem mit noch größerer Liebe und Anhänglichkeit dem Führer und dem von ihm repräsentierten poli­tischen Regime zugetan ist.

Es wäre anzunehmen gewesen, daß die inter­nationale Weltpresse, die ja doch ihre Beauftrag­ten und gutbezahlten Vertreter in Berlin und anderen großen Städten des Reiches unterhält und damit die Möglichkeit hatte, sich über die Vorgänge des 30. Juni durch Augen- und Ohren­zeugen einwandfrei und objektiv unterrichten zu lassen, mit der im internationalen Verkehr übli­chen Wahrheit und Klarheit auch diese Vorgänge dargestellt und beurteilt hätte. Denn es ist ja ihre Aufgabe, ihr Lesepublikum nach bestem Wissen und Gewissen zu unterrichten, um ihm damit die Möglichkeit zu geben, sich ein eigenes Urteil über die großen politischen Vewe- gungsmomente unserer Zeit zu bilden.

Was ist aber statt dessen der Fall gewesen? Abgesehen von einer Reihe seriöser Auslands­zeitungen, die auch in diesem Falle die ruhige lleverlegung und die Nüchternheit des Urteils nicht verloren haben, ist der übrige Teil der internationalen Weltpresse geradezu in einen Taumel böswilliger Verhetzung und hysterischer Verleumdung hineingerate«. Man muß schon ein Uebermaß von krankhafter Phanta­sie sein eigen nennen, um diesen Spülicht feiger Lüge überhaupt in sich aufzunehmen, geschweige ihn herzurichten. Das deutsche Volk aber soll in dieser Stunde der Abwehr und des Protestes als Zeuge aufgerufen werden gegen die Böswilligkeit, mit der man wieder einmal versucht, Deutschland und seine Führung systematisch in den Augen der Welt herabzusetzen «nd zu verunglimpfen.

Die deutsche Regierung hat bisher zu all diesen skandalösen Vorgängen geschwiegen. Sie erachtete es als unter ihrer Würde, sich mit dieser Art von boshafter und verleumderischer Journalistik aus­einander zu setzen. Sie hat die Vorgänge des 30. Juni mit einer beispiellosen Offenheit dem eigenen Volke und der Welt dargelegt. Sie hat mit nichts zurückgehalten und in allem der Wahr­heit die Ehre gegeben. Denn sie war der Ueber­zeugung, daß die Niederschlagung der Revolte von der Nation und von der Welt dann am besten ver­standen würd«, wenn ihre Hintergründe und die daraus ohne Eingreifen des Führers vermutlich entstandenen Gefahren ohne jede Ver­tuschung der Oesfentlichksit zur Kenntnis ge­bracht wurden.

Auch darin unterscheidet sie sich von ihren Vor­gängerinnen, daß sie Dinge, die die öffentliche Kritik herausfordern, nicht mit dem Mantel der Liebe zudeckt, sondern sie ohne jede Rücksicht den Augen des Volkes preisgibt, damit das Volk er­kenne, wie notwendig und richtig ihr Handeln ist.

Die deutsch« Presse hat der Regierung bei diesem Beginnen mit einer dankenswerten Disziplin und Aufgeschlossenheit helfend zur Seite gestanden. Sie hat damit bewiesen, daß die groß« Erziehungs­arbeit, die der Nationalsozialismus und sein Re­gime an ihr geleistet haben, nicht ohne Früchte geblieben ist. Der 8 13 des Schriftleitergesetzes vom 1. Oktober 1033 bestimmt, daß Schriftleiter die Aufgabe haben, die Gegenstände, die sie be­handeln, wahrhaft darzustellen und nach ihrem besten Wissen zu beurteilen." Und nach 8 14 des­

selben Gesetzes sind sie verpflichtet, aus ihren Zeitungen alles fern zu halten,was die Ehre oder das Wohl eines anderen widerrechtlich ver­letzt, seinem Rufe schadet, ihn lächerlich oder ver­ächtlich macht."

Mit heuchlerischem Pathos ist ein großer Teil der Auslandspresse in den vergangenen Monaten gegen dieses Gesetz zu Felde gezogen. Sie be­hauptet«, es stelle eine brutal« Knebelung der Meinungs- und Gewissensfreiheit dar. In Deutschland könne kein offenes Wort mehr gesagt werden. Die Wahrheit sei aus der Presse unseres Landes verbannt. Jedenfalls aber haben Regie­rungen und Völker anderer Nationen von diesem Gesetz auch ihre Vorteile gehabt. Denn mit der­selben Strenge, mit der wir darüber wachten, daß es im innerpolitischen Verkehr gewahrt und

Berlin, 10. Juli.

Der Reichstag ist für Freitag, den 13. Juli, 2V Uhr, einberufen worden. Ms einziger Punkt steht auf der Tagesordnung die Ent­gegennahme einer Erklärung der Reichs­regierung.

Unsere Berliner Schriftleitung drahtet uns dazu:

Die große Rede, die am vergangenen Sonntag der Stellvertreter des Führers von Königsberg über alle deutschen Sender gehalten hat, wurde zu einer im ganzen Deutschen Reich begeistert begrüßten Friedenskundgebung, deren Widerhall in der ganzen Welt noch nicht verklungen ist. Am Dienstagabend hielt Reichsminister Dr. Goebbels eine aufsehenerregende Ansprache über das Thema:Der 30. Juni im Spiegel des Aus- landes", in der er die Lügen und Verleumdungen eines großen Teiles der ausländischen Presse an den Pranger stellte. Und nun steht uns als drittes ganz großes Ereignis die Reichstagssitzung be-

London, 10. Juli.

Die englisch-französischen Besprechungen dauer­ten am Dienstagvormittag über 2 Stunden. Das Foreign Office" hat darüber folgende Verlaut­barung herausgegeben:Die im freundschaft­

lichen Tone geführten englisch-französischen Unter­redungen, die am Dienstagvormittag imForeign Office" zu Ende gingen, gestatteten es den beiden Regierungen, die gegenseitigen Anschauungen über die zur Diskussion stehenden Fragen zu würdigen. Diese Fragen erstreckten sich auf die französischen Vorschläge über zusätzliche Maßnahmen zur Er­langung einer gegenseitigen Sicherheit in Osteuropa, über die Zukunft der Ab­rüstungskonferenz und auf die Vorbe­reitung der Flottenkonferenz im Jahre 1035. Um die Erörterung über den letzten Punkt fortzusetzen, wird der französische Kriegsmarine­minister PiStri seinen Aufenthalt in London um einige Tage verlängern."

Paris, 10 . Juli.

Der Außenpolitiker desEcho de Paris" faßt die angebliche Auffassung der englischen Regie­rung in vier Punkte zusammen:

1. England werde sich außerhalb des von Frank­reich beabsichtigten Systems halten, sehe aber keine Veranlassung, etwas dagegen zu unter­nehmen.

2. Man werde mglischerseits wahrscheinlich nicht auf die Schwierigkeiten einer Ungleichung der von Frankreich beabsichtigten Beistandspakte aus den Lscarnovertrag hinweisen.

3. Die englischen Bedenken gegen die neue fran­zösisch-russische Politik, die darauf hinausgingen, daß Frankreich vielleicht nicht mehr so viel von einer englisch-französischen Zusammenarbeit halte, seien beseitigt, nachdem man sich in England da­vonüberzeugt" habe, daßdas Ende der russisch­deutschen Zusammenarbeit" und die Beseitigung der Gefahr,Rußland könne für Deutschland ein

geachtet, haben wir auch dafür gesorgt, daß es im Verhältnis der deutschen Presse zum Ausland eingehalten wurde. Wir haben es nicht geduldet, daß Staatsmänner anderer Nat'onen in der deutschen Presse beleidigt, herabgesetzt oder ver­ächtlich gemacht wurden. Wir haben mitleidslos jeden Schriftleiter zur Rechenschaft gezogen, der etwa versuchen wollte, das Verhältnis Deutsch­lands zur Welt durch journalistische Privatfehden zu trüben oder zu stören. Jeder Minister eines anderen Landes wird in Deutschland mit der­selben Achtung behandelt, wie der Minister des eigenen; denn wir sind der Meinung, daß eine Schmälerung der Autorität auch einer fremden Regierung sich am Ende auch in einem allmäh­lichen Dahinschwinden des Autoritätsgefühls im eigenen Lande auswirken würde.

vor, zu der soeben der Präsident des Reichstages, Reichsminister und Ministerpräsident Hermann Eöring, die deutsche Volksvertretung einberufen hat. Nur einen Punkt enthält die Tagesordnung dieser historischen Sitzung: die Entgegennahme einer Erklärung der Reichsregierung.

Es ist nicht zu viel gesagt, wenn wir von dieser Erklärung eine völlige Klärung aller derjenigen Fragen erwarten, die innen- und außenpolitisch noch offenstehen und die die Welt- politik der nächsten Zeit beherrschend beeinflussen werden.

Wir erinnern daran, daß fast ein halbes Jahr vergangen ist, seit der Reichstag zum letzten Male zusammentrat. Jene Sitzung siel aus den Jahres­tag der Machtergreifung am 30. Januar. Die Ausführungen des Kanzlers klangen aus in einer einzigartigen Kundgebung der deutschen Volksver­tretung, wie wir sie in der deutschen Geschichte noch niemals erlebt haben: das Ermächti­gungsgesetz sür den Neuaufbau des Reiches wurde einstimmig genehmigt. Die Volksvertretung der Länder wurde beseitigt und alle jene Maß-

Viele Länder Europas sind in den vergangenen Monaten von schweren politischen, sozialen oder wirtschaftlichen Krisen heimgesucht worden. Diese Krisen übertrafen in ihrem Umfang manchmal die Niederschlagung des, geplanten Hochverrats vom 30. Juni um ein Vielfaches. Trotzdem hat die deutsche Presse sie jedesmal mit der nötigen Zurückhaltung behandelt und dargestellt und sich lediglich mit der Veröffentlichung des rein Tat­sächlichen begnügt. Sie hat niemals den Versuch gemacht, aus dem augenblicklichen Pech oder Unglück anderer Völker Vorteil zu schlagen, und hätte sie es getan, sie wäre von der Auto­rität des Staates daran gehindert worden.

(Fortsetzung auf Seite 2)

nahmen selbst ermöglicht, die in den letzten Mo­naten eingeleitet wurden, um das politische Leben des deutschen Reiches von Grund auf zu be­handeln.

Die kommende Sitzung wird nicht nur Rechen­schaft über die Aufbaumatznahmen ablegen, son­dern sie wird die hi st arische Darstellung der Gründe und der Vorgänge bringen, die zu den Ereignissen des Reiches im Juli führen, und sie wird ferner vor aller Welt die großen Richtlinien der deutschen Außenpolitik darlegen. Die Erklä­rung der Reichsrsgierung wird aus diesem Grunde in dem psychologisch einzig möglichen und wir­kungsvollsten Augenblick erfolgen, sie wird, wie alle großen Taten des Führers zur Klärung und Säuberung der internationalen Stickluft bei­tragen. Das deutsche Volk und die ganze Welt werden einmal näher einen Blick tun dürfen in die Eeisteswerkstatt des genialen Staatsmannes Adolf Hitler, der seine Politik auf weite Sicht gestaltet zum Wähle seines Volkes und zum Besten der friedlichen Verständigung aller Völker der Erde.

k. blü. Bremen, 11 . Juli.

Bei den Londoner Unterredungen, die soeben, parallel laufend mit den Besprechun­gen Barthous, zwischen dem französischen Kriegsmarineminister Piötri und dem Ersten Lord der Admiralität Eyres Monsell statt­fanden, soll auch die Frage einer Ein­ladung Deutschlands zur Flot­tenkonferenz des nächsten Jahres er­örtert worden sein. Selbst wenn sich diese aus Londoner politischen Kreisen stammende Information nicht in vollem Umfange bestä­tigen sollte, rechtfertigt sie doch für Deutsch­land ein weiteres scharfes Beobachten aller flottenpolitischen Vorgänge.

Eine ganze Reihe von Tatsachen deutet darauf hin, daß die Flottenkonferenz des Jahres 1935 (falls sie nicht vertagt werden muß) es mit weitaus größeren Schwierig­keiten und Gegensätzen, als sie auf den beiden Konferenzen in Washington und London zu bewältigen waren, zu tun haben wird. Die Verträge von Washington und London lausen am 31. Dezember 1936 ab, und für eine Neufestsetzung der Flotten- ziffern war von vornherein ein Wiederzu- sammentritt der Seemächte noch vor Ablauf der Abkommen vorgesehen. An beiden Kon­ferenzen nahmen bekanntlich neben England, Amerika und Japan auch Frankreich und Italien teil, und zwar brachte der Washing­toner Vertrag von 1922 im wesentlichen eine Begrenzung der Schlachtschifftonnage auf je 525 000 für England und Amerika, auf 315 000 für Japan und auf je 175 000 für Frankreich und Italien. Zwischen den fünf Seemächten wurde also, allerdings nur so­weit die Schlachtschifftonnage in Frage kam, ein Verhältnis der Flottenstärken von 5:5:3: 1,75:1,75 vereinbart. Mit dieser Regelung hatten die Vereinigten Staaten flottenpoli- tisch zwei bedeutsame Erfolge erzielt: einmal war Englands bisherige absolute Vor­herrschaft zur See durch Anerkennung der Parität mit Amerika grundsätzlich aufgege­ben, zum andern war Japans maritimer Ex­pansion ein vorläufiges, die amerikanische Position nicht gefährdendes Ziel gesetzt wor­den. 1931 verständigten sich dann England, Amerika und Japan auch mit Bezug auf die Begrenzung der Kreuzer, Zerstörer und Un­terseeboote; für die drei Staaten sollte in diesen Schiffsklassen das Verhältnis 1:1:0,69 maßgebend sein. Zwischen Frankreich und Italien kam dagegen eine entsprechende Einigung nicht zustande, da der erstere Staat ein Uebergewicht seiner Tonnage über die Italiens beanspruchte, während dieses wie­derum seine Forderung nach Parität mit Frankreich nicht aufgab. Die Auswirkung dieser nicht ausgeglichenen Gegensätze be­stand innerhalb des Londoner Vertrages in einer Revisionsklausel, die den drei Haupt­seemächten für den Fall der Rüstungsüber- bietung seitens einer vierten Macht in den erwähnten Schiffsklassen wieder freie Hand gab.

Gerade die Relativität der Londoner Ver­einbarung, daneben die weitere Zuspitzung der französisch-italienischen Flottengegensätze und nicht zuletzt die mit Nachdruck vertrete­nen japanischen Forderungen nach mariti­mer Gleichstellung mit Amerika und England lassen erkennen, wie hart der Kampf der schon jetzt auseinander prallenden Interessen sein wird. Erschwert wird die Lösung der Flottenfrage noch dadurch, daß Frankreich seine Marinepolitik nicht isoliert, sondern in unlösbarer Verbindung mit seiner Kon- tinentalpolitik betreibt. Ein Musterbeispiel hierfür ist der (allerdings auf dem Papier gebliebene) Flottenpakt von Rom, der 1931 auf Grund britischer Initiative hauptsächlich den französisch-italienischen Konflikt beseitigen sollte. Seine Inkraft­setzung scheiterte in nicht geringem Maße an dem deutlichen Bestreben Frankreichs, den Pakt im Sinne einer Verkoppelung der

sonsL Neues.'

Weitere Beamten-Entlassungen im Memelgebiet

Kommunisten-Terror in ganz Holland

Stavisky-Komplizen als Mädchenhändle

Niedersachsens Vertreter für die Deut­schen Kampsspiele

Was erreichte Barthvu in London?

Kein englisch-französisches Militärbündnis / Billigung des Ostpaites

Hauptlieferant für Rohstoffe werden", zur Sta­bilisierung der europäischen Lage beitragen.

4. England werde gegenüber den französischen Bemühungen eine wohlwollende, aber passive Haltung einnehmen. Man dürfe aber nicht von England erwarten, daß es sich in Berlin oder anderswo für die französischen Pläne verwende.

Kurz vor der Abreise des Außenministers Bar- thou aus London hat der Havas-Korrespondent

Freiburger Universität in Flammen

Das große Kupferdach eingestürzt Freiburg i. Br., 10. Juli.

Im Dachgeschoß der Universität Freiburg brach am Dienstagmittag Feuer aus, das sich bei der Trockenheit rasch ausdehnte. In knapp 2V Minuten stand die große Kuppel der Universität in Flammen. Es wurde der AlarmGroßfeuer" gegeben. Das Feuer ist bei Redaktionsschluß noch nicht zum Still­stand gekommen. Das große Kupserdach über dem Eingang der Universität ist mit großem Getöse auf die Straße gefallen.

Die Flammen waren auf den westlichen und südlichen Flügel übergesprungen. Die Feuerwehr schlug am östlichen Flügel meh­rere Oeffnungen in das Dach. um auch von innen den Brand mit mehreren Schlauchlei­tungen bekämpfen zu können. Das Gebälk des westlichen und südlichen Flügels ist ein­gestürzt. Die Brandstelle bietet ein trostloses Bild. Vor allern die auf der Westseite gele­gene große, mit wunderbaren Wandgemäl­den geschmückte Aula ist in ein Trüm­merfeld verwandelt worden.

folgenden lleberblick über die Ergebnisse des Be­suches verbreitet:

1. Sämtliche englischen Vorurteile gegenüber dem Plan eines Ost-Paktes seien behoben und dieser Pakt enthalte die Billigung des Londoner Kabinetts. 2. Die englische Regierung werde den Plan in den in Frage kommenden Hauptstädten, wo sie über Einfluß verfüge, unterstützen. 3. Eng­land widersetze sich nicht dem Eintritt Sowjet- Rußlands in den Völkerbund.

Mehrere Personen mutzten sich wegen Rauchvergiftung. Schnitt- und Brandwun­den in ärztliche Behandlung begeben. Dank der aufopfernden Hilfe des Rektors, des Lehrkörpers und der Studenten ist ein gro­ßer Teil der im Dachgeschoß untergebrachten Literatur in Sicherheit gebracht. So konnte fast das ganze volkswirtschaftliche Seminar und der größte Teil des rechtswissenschast- lichen Seminars geborgen werden. Das Archiv des zeitungswissenschaftlichen Insti­tuts gilt als verloren. Man nimmt an. daß ein Kurzschluß im Lichtspielraum den Brand verursacht hat.

Dop Neuwahlen in Japan

Tokio, 1«. Juli.

Wie die ZeitungAsahi" meldet, sind die Be­sprechungen des neuen japanischen Ministerpräsi­denten Okada mit den Führern der politischen Parteien ergebnislos geblieben. Es hat sich ge­zeigt, daß die Parteien zurzeit kein Interesse daran haben, die Regierung Okada zu unter­stützen. Deswegen wird Okada dem Kaiser ein Dekret über die Auslösung des japanischen Parla­ments und Ausschreibung von Neuwahlen unter­breiten. Das Kabinett will sich selbst an den Wahlen beteiligen und versuchen, die nationalen Kräfte Japans um sich zu sammeln.

Der Reichstag für Freitag einberufen

Tagesordnung: Entgegennahme einer Regierungserklärung

' ^

1

s

1

r