Ausgabe 
(29.7.1932) Nr. 164
Seite
7
 
Einzelbild herunterladen

Viel k^sinLZ - visl

Vwm gutsn l^on unA innspsn SsudsnksN

Als wir in diesen Wahlkampf Hinei,, hingen, waren wir uns bewußt, daß die bereinigten marxistischen Parteren kern Mittel scheuen würden, die deutsche Frei­heitsbewegung zu verleumden und zu be­schimpfen. Wir haben uns in dieser Er­wartung auch nicht getäuscht, wenn auch festzustellen ist, das; z. B. derBremer Volkszeitung" schließlich der Atem ausgrng wird sie nur noch mit matter Limonade Aufwartet.

Des weiteren hatten wir damit gerechnet, Laß die S chü nein ann P r e ss e ihre stets betonte überparteiliche Haltung nicht aus die NSDAP. ausdehnen würde, und aus uns Angriffe erfolgen würden, wie in frü­heren Wahlkämpfen. Sachliche Ausein­andersetzungen haben wir nicht zu fürch­ten, ja wir begrüßen sie, denn sie geben uns Gelegenheit, die Nichtigkeit unserer Gedanken bestätigt zu sehen.

Wir dürfen unsere Leser daran erinnern, baß wir zu Beginn des Kampfmonats Juli nach dem SA-Äufmar»ch den Versuch unter­nahmen, eine solche sachliche Auseinander­setzung mit der SchünemannPresse durch­zuführen. Die Antwort war ein Artikel, der auf keine -der Fragen einging, wohl aber von Ausdrücken wieParteihengste", Parteigehirne" und anderen mehr wim­melte. Noch konnte man nich! von einem Gossenton der Schünemannpresse sprechen

vsi' OpuekfekIspteuZel

verstümmelte gestern in einem Teil unserer Auflage die Unterschrift unseres Kreis­leiters Konsul O. Bernhard unter der parteiamtlichen Kundgebung zu bremischen Handelsfragcn inOtto Renrmer".

aber es währte nicht lange, da wartete die Schünemannpresse mit Fälschungen und Verdrehungen auf, die wir ihnen sofort nachweisen konnten, worauf man aber nur mit neuen Beschimpfungen antwortete. Als wir dann schließlich vor wenigen Tagen den Hauptschriftleiter derBremer Nachrichten" auf eine ganze Reihe von offensichtlichen Lügen seines Blattes festnageln konnten, da blieb ihnen nichts anderes übrig als in einem Pamphlet gegen uns zu erklären, wir seien die Ehrabschneider, wir schrieben in einem Gossenton, über den jeder biederer Bremer entrüstet sei.

Herr Reineck, wir wollen nicht mit glei­cher Münze heimzahlen, aber wir wollen Sie darauf verweisen, daß es eine innere Sauberkeit gibt, die man nicht ungestraft verletzt, und wird man dabei ertappt, dann schimpft man laut und redet von dem Gossenton anderer.

Wir stelle» für dieBremer Nachrichten" doch einmal zusammenfassend fest, daß wir sie dabei erwischt haben, wie sie Ueber- schriftcn fälschte, wie sie Photographische Wiedergaben der Einweihung des bremi­schen Kolonialchvenumls fälschte, wie sie einen Redaktionsvertveter in eine geschlos­sene NSDAP.-Mitglicderversaimnlung ent­sandte, wie sie Zahlenangaben über die Größe des Stadions fälschte, obwohl sie selbst in Nummer SS vom 31. März 1S2S das Gegenteil von den» behauptete, was sie jetzt sagt (die Nummer ist im Schau­fenster der ÄNZ., Papcnstraße, ausgehängt) st? "uf alle unsere Vorhaltungen hnr kein Wort der sachlichen Erwiderung» sondern nur Worte der Beschimpfung fand. Wir überlassen es jedem Leser und jedem Wähler Bremens, sich selbst ein Urteil dar­über zu bilde», wer den Gossenton ver­wandt hat und wer ihn nötig hatte, um rnnere Unsaubcrkeit zu vertuschen.

^uek Henn Vsgts siek

Mit aller Entschiedenheiet protestieren wir gegen die Unterstellungen des Herrn Vagts in der heutigen Ausgabe derBre­mer Nachrichten", nach denen er glaubt, ^ ser unter seiner Würde schon allein des «wnes wegen, auf Angriffe einzugehen, die hab«^ ^^3. vom 27. Juli gestanden

Wenn sich auf der den Deutschnationalen ge­widmeten Seite Sätze befinden, wieMan müsse Peitsche um die Ohren schlagen" und eutsche Frauen sollten nicht jedem sich prügeln- oem Braunhemd Lorbeerkränze winden" so find das Zitate des Geheimrat Dr. Quaatz, auf die k Abwehr erforderlich war. Erst als

säst ausschließlich gegen die NSDAP.

Wandte, erst als uns immer wieder Rundschreiben

and Flugzettel ins Hans gebracht wurden, die in alles anderer als sachlicher Form sich mit den Na­tionalsozialisten auseinandersetzten, erst dann ha­ben wir uns entschlossen, die Deutschnationalen zurückzuweisen. Und wir wollen auch heute die beabsichtigte Herabsetzung, die der Schünemann­presse größtes Behagen verursacht haben dürfte, übergehen, weil wir im Gegensatz zu den Deutsch- nationalen an der sachlichen Kampfesweise fest­halten wollen. Herrn Vagts, der noch vor weni­gen Jahren mit Entrüstung es abgelehnt hätte, in denBremer Nachrichten" einen Leitartikel zu schreiben, wollen wir nur noch sagen, daß wir die Aeußerung des Majors von Capelle über den Bre­mer SA.-Ausmarsch, als er von dummen Bauern- lümmelS sprach, auch nicht parteiamtlich aufgefaßt haben. Und es scheint uns weniger zu der Klä­rung der weltanschaulichen Auseinandersetzungen beizutragen, wenn man mit Worten spielt, ohne dabei den vorherrschenden Grundcharakter des Gegners oder Kampfgenossen? zu werten.

Auch sollte Herr Vagts bei Anlvürfen gegen die SA. sich genau über die Richtigkeit und Zuver­lässigkeit seiner Quellen informieren. Uns haben sich sofort Zeugen zur Verfügung gestellt, die unter Eid bekunden wollen, daß keine, auch nicht uni­formierte, SA.-Männer Hugenberg beim Ver­lassen des Casinos mitHugenberg verrecke" empfangen haben, sondern daß allein ein Jrmg- ftohlhelmerHeil Hitler" gerusen hat. Es han­delt sich um Zeugen, die nicht Parteigenossen sind und die SA. wird diesen Borwurf nicht auf sich sitzen lassen.

Osi* snon^ms On. Külkniek

Zu welchen wirklich häßlichen Angrissen eine solche Methode führt, beweist uns Dr. Rüth-

nick, der schon in den letzten Wahlkämpfen durch seine giftigen Pfeile gegen die NSDAP. aus der von ihm gewählten anonymen Verborgenheit her- > vorgetreten ist. In derWeser-Zeitung" bringt er einen Artikel, überschriebenUniformierung der Meinungen?" in der er der NSDAP. und be­sonders ihren Wählern unterstellt, sie helfen die Niederlage des Weltkrieges vollenden.

Wenn Herr Dr. Rüthnick Dr. Goebbels zitiert, müßte er soviel innere Sauberkeit besitzen, um ihn sinngemäß zu zitieren. Dr. Goebbels hat in Bre­men davon gesprochen, daß es notwendig sei, über die einfachsten und primärsten Grundgesetze einer Nation eine einheitliche, uniformierte Mei­nung und Willensbildung zu erzeugen. Er hat dabei ausdrücklich erklärt, daß sich diese Einheit­lichkeit nicht auf das persönliche Leben, nicht auf die politische Einstellung des einzelnen, sondern ausschließlich auf die Unterordnung unter die großen Lebensgesetze eines Volkes bezieht. Auch Dr. Rüthnick weiß, daß wir heute in Deutschland Parteien haben, die das Vaterland als solches ab­lehnen, die Eigentum als Diebstahl bezeichnen usw. Solange hier nicht das ganze Volk gleich­mäßig empfindet, ist die Bildung einer Volksge­meinschaft Utopie. Das hat Dr. Goebbels gemeint und wir empfinden es als einen demagogischen Ausfall, wenn man uns aus dieser Einstellung vorwirft, wir wollten die Niederlage des Welt­krieges vollenden.

Auch wenn sich in Bremen alle Parteien, von den Deutschnationalen bis zu den Kommunisten, im Kampf gegen die deutsche Freiheitsbewegung zusammenfinden, werden wir eingedenk der Opfer unserer SA.-Kameraden unseren Weg zum sieg­reichen Ende gehen.art.

dsliski 2u seksi*2sn

Sokünvmsnn suvkL V^sklmsisi'isl gvgsn üis dlsLis

In unserem Kommentar zum Bericht über die letzte Bürgerschaftssitzung am 8. Juli dieses Jah­res, hielten wir ausdrücklich fest, daß sich Herr Professor Dietz durch einen Zuruf zu den National­sozialisten zurEisernen Front" bekannte. Erst am 27., also fast drei Wochen nach dieser Feststellung wagen es dieBremer Nachrichten" die BNZ zu bezichtigen, Herrn Professor Dietz einenlügneri­schen Vorwurs" gemacht zu haben. Wir möchten hierzu nur bemerken, daß die am Sonntag statt­findende Wahl dieseBummelei" der Schünemann- Redakteure allerdings entschuldigt.

Herr Professor Dietz, der verreist gewesen sein will (die ganze Zeit?), versuchte jetzt durch ein Schreiben, das er an unseren Kreisleiter Pg. Kon­sul Bernhard richtete, ebenfalls von seinem Zuruf abzurücken. Er führt u. a. aus: (Wir gaben diese Ausführungen am selben Abend in der Goebbels- Versammlung der Öffentlichkeit zur Kenntnis.)

Da die deutschnationale Fraktion sich an den Verhandlungen über diese Vorlage nicht beteiligt hatte, und zum großen Teil nicht im Saale an­wesend war, hatten die Regierungsparteien un­zweifelhaft die Mehrheit. Sie riefen mir bei dieser Abstimmung scherzend zu:Die Eiserne Front", und ich antwortete ebenfalls scherzend, indem ich auf die Mehrheit bei der Abstimmung hinwies: Aber sie siegt!" Pg. Bernhard hat daraufhin an Herrn Professor Dietz folgenden Brief gerichtet:

8skn gssknlsi» ttenK Dielr!

Was Sie dazu veranlaßt, einen Brief an mich zu richten, wenn es sich darum handelt, Vorwürfe,

die Ihnen die BNZ macht, abzuweisen, ist mir un­verständlich. Anscheinend versprechen Sie sich damit eine besondere Wirkung. Ich ersuche Sie hierdurch für die Zukunft es zu unterlassen, mich mit der­artigen Zuschriften zu bedenken.

Nach Empfang Ihres Schreibens habe ich, wie Ihnen wohl inzwischen bekannt geworden sein wird, dieses in einer gerade im Casino stattfin­denden Kundgebung verlesen und dazu Stellung ge­nommen.

Wenn die BNZ sich berechtigt fühlt, aus Ihren Aeußerungen wie auch Ihrem Verhalten ein aus­drückliches Bekenntnis zur Eisernen Front zu er­blicken, kann ich dies nicht hindern, ebensowenig wie ich es nicht hindern kann, wenn den gleicher: Standpunkt ein großer Teil der bremischen Be­völkerung einnimmt. Man kann ja hierüber ver­schiedener Meinung sein aber nach allem, was wir an Erklärungen und Handlungen seitens der Vertreter der Bremer Volkspartei erlebt haben, kann die BNZ doch wohl mit dem gleichen Recht Schlüsse ziehen, wie Sie es zu tun belieben, wenn es sich darum handelt, in der Öffentlichkeit die NSDAP anzugreifen.

Sie selbst haben wiederholt erklärt, daß Sie loyal zu Ihren sozialdemokratischen Freunden, zu deren Schutz sich die Eiserne Front gebildet hat, ständen und auch stets danach gehandelt. Diese feststehende Tatsache kann in den Augen der Bre­mer Bevölkerung auch keine noch so gewundene Erklärung hinwegretuschieren. Wenn dann die BNZ, unsere Fraktion und die Tribünenbfucher auf meinen Zuruf:Da steht die Eiserne Front!"

kuk Kostsn üss IVlillsIsIsniIvs

Ivdvn V/snsnkZusvi' unrl iki*s Knrsigsndlsttvp

und durch Ihre Worte:Ja, aber sie siegt!" den von Ihnen bemängelten Schluß ziehen, so darf Sie dies nicht wundern.

Verbitten muß ich mir die Unterstellung, daß ich Ihnen meinen Zuruf scherzend gemacht habe.- Ich habe niemals einen Anlaß gehabt, in einer unserer Bürgerschaftssitzungen im Plenarsaal der Bürgerschaft zu scherzen und es hat mich im Ge­genteil oft empört, wenn Bürgerschaftsmitgliedei durch leichtfertiges Scherzen ihre Daseinsberechti­gung zu erbringen versuchten.

Mein Zuruf war bitter ernst gemeint und Ihr« Antwort erklang selbst den Tribünenbesuchern, die sich als Zeugen mir jetzt zur Verfügung gestellt haben, laut und deutlich, so daß ich es nicht ver­stehen kann, wenn Sie jetzt von einemscherz­hafteck Zwiegespräch" zwischen Ihnen und mir schreiben und sich dabei auf das stenographische Protokoll berufen, in dem Ihre Bemerkung selbst­verständlich nicht enthalten ist. Es dürfte auch! Ihnen bekannt sein, daß das stenographische Pro­tokoll nur in den allerseltensten Fällen selbst lau­teste und ernsthafteste Beschimpfungen unserer Fraktionsmitglieder seitens Ihrer Koalitionsge­nossen enthält.

Nach den hier gemachten Ausführungen habet! Sie unserer Ansicht nach nicht das Recht, davon zu sprechen, daß die von der BNZ gegebene Schil­derung auf Unwahrheit beruht oder unsere Zu­rufe nur durch meine Vermittlung der Öffentlich­keit bekannt geworden sein könnten. Wenn Sie nachträglich sich darum bemühen, in Ihre doch tat­sächlich so gefallenen Worte einen anderen Sinn zu legen, so habe ich angesichts des Wahlkampfes dafür volles Verständnis.

Diesen Brief übergebe ich ebenfalls der Öffent­lichkeit.

Mit vorzüglicher Hochachtung!

O. H. Bernhard."

Hierzu ist zu bemerken, daß der Vorfall an sich für uns nur von geringerer Bedeutung ist, denn die Bremer Volkspartei hat mehr als einmal durch ihre Taten bewiesen, daß sie nicht gewillt ist, sich von ihrer Bettgenossin, der-Sozialdemokratie, zu trennen. Wir erinnern nur an die Wahl des sozial- demokratischen Bürgerschafts - Präsidenten. Die Volkspartei stimmte damals mit einer lächerlichen Begründung sie fühlte sich durch einen Artikel der BNZ beleidigt für den SPD-Mann Öfter« loh, der nach kurzer Zeit klammheimlich verschwin­den mußte. Und mit so etwas paktieren heute die Deutschnationalen!

I^orgsn

Sonnabsnü, 20.30 Ukr sprickl

py. Qörrss. LraunsÄmrsiy

in rlsn

ttacistscitsr

LsnIralkaUsn