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Speculative Romantik : Novellette aus einem Reisetagebuch.
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hingegossen träumte sie halb, halb studirte sie einen' Mächtigen Foli­anten.

L mein Fräulein!" rief ich, mit Ironie ihren gekünstelten Affect in Ver Stimme nachahmend,o! mein Fräulein, erwachen Sie doch! hören Sie, erschrecken Sie, es ist etwas furchtbar Gräßliches geschehen."

Ein BKck auf Shawl und Horn mußte ihr zeigen, daß ich ihre Intrigue entdeckt, sie erröthete beschämt, aber ich fuhr in dem obigen Tone fort:

Als ich heute die Flur durchstreife die Vögel sangen so lieb­lich und der Thau glänzte so frisch aus den Halmen- da sehe ich plötzlich an einem Äaume eine menschliche Gestalt hängen. Dieser Shawl zum Strick zusammengedreht, hatte dem Unglücklichen die Pfor­ten zum ewigen Lebeil geöffnet und neben ihm hing dies Horn an einem Aste und drunter mit einem Messer befestigt dies Blatt. Thrä­nen traten mir in die Augen, als ich es las. Hören Sie stolzes Fräu­lein, wie Starrsinn ein biederes Herz in den Tod jagen kann:

Wer mich auch finden möge, entseelt herniederhange», löse, wenn Du ein Mensch bist, meineil Leichnam von diesem Aste und wenn Du glaubst all eine höhere Macht, welche die Seuszer der Sterben­den aufzeichnet: so nimm dies Tuch, welches mir den süßen Tod geben soll und trage es hinauf nach der Feste Eichen; bring' es sei- ner reizenden Königin und sage ihr: daß ich sie glühend stets geliebt, daß es mein Herz gebrocheil hätte, als ich sie gestern zum ersten Mal am Arm eines fremdelt Mannes, gesehen! Möge ihr Gott verzeihen, wie ich ihr verzeihe, die unschuldig ist an diesem Mord! Und auch dies Horn magst Du mitnehmen und ihr bringen und sage ihr, sie möge es aufhängen in den offenen Hallen ihrer Väter und wenn ein leiser Windhauch feufzergleich durch seine Krümmungen ziehen wird, mag sie zurückdenken an ein treues Herz, das die kühle Erde deckt und noch immer nicht Ruhe finden kann, denn an sie, an sie allein denkt stets der treue Postillon!"

Mit einer wehmüthigen Verbeugung legte ich Horn und Shawl zu den Füßen des Sophas und entfernte mich mit gemessenen dumpfen Schritten wie Jemand, der einem großen Schmerz erliegt. Draußen aber angekommen, schickte ich Frieden, den Pseudo-Werther, hinein, daß er sich sein Horn abholen und das gnädige Fräulein fragen möchte, wie lange er noch Hornständchen bringen solle.

Nun ging es aber im Galopp nach meinem Wirthshaus und in xiner Viertelstunde war Alles gepackt und reisesertig. Als ich nun