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Ernst mit dieser Einlösung, so daß der Cours bald wieder sank. Ob das Verhältniß, in welchem nach Sarauw die circulirende Zettelmasse zu dem deponirten Metallvorrath stehen soll: 4—6:1, faetisch ist, werden eingeweihtere Finanzmänner besser zu beurtheilen wissen. Der Cours des Papierrubels bestätigt dasselbe kaum annähernd.
Die verzinsliche Staatsschuld besteht 1) aus älteren Schuldverpflichtungen, die 1870 noch 143,647,487 Rubel betrugen; 2) aus den Beträgen der 9 An- leihen von 1828-69, wovon 1870 noch 202,901,400 Rubel unberichtigt waren; 3) aus der Schuld des Staates bei Creditanstalten, 1870 — 3,237,000 Rubel; 4) aus der zur Förderung des Ländereienankaufs durch die Bauern contrahirten Schuld, bestehend in 3 Emissionen Obligationen, zusammen über 268,683,774 Rubel (außerdem 235,032,183 Rubel Verpflichtungen der Gutsherren an die früheren Creditinstitute); endlich 5) aus der Eisenbahnschuld.
Das Gesammtergebniß ist folgendes:
Von 1798—1870 hat Rußland im Ganzen für. . 2,231,586,570 Rubel Anleihen gestiftet. Davon waren bis 1. Januar 1871 abgetragen........... 450,214,163 „
Blieb verzinsliche Staatsschuld....... 1,801,372,407 Rubel
Werden hierzu die Creditbillets (über 700 Millionen) gerechnet, so beläuft sich die Gesammtschuld Rußlands jetzt auf............ 2,817,672.996 „
zu deren Verzinsung über 80 Millionen Rubel jährlich erforderlich sind.
Von Interesse werden noch die Angaben der Kosten für die einzelnen Verwaltungen sein. Es erfordern: der „heiligste Synod" (Kultusministerium) für 1872 9,405,929 Rubel, das Ministerium des kaiserlichen Hofes (1872) .8,953,679 Rubel (1870 über 10 Mill.), das Ministerium der auswärt. An- gelegenheiten 2,605,553 Rubel, das Kriegsministerium ea. 160 Mill. Rubel (Genaueres erfährt man von Sarauw für die Gegenwart nicht); für das Marineministerium 21 Millionen Rubel; für das Ministerium des Innern 42,496.638 Rubel (1872); für die Administration des Post- und Telegraphenwesens 15,994,606 Rubel; für das Ministerium für Volksaufklärung (öffentlichen Unterricht) 11,266.601 Rubel; für das Finanzministerium (inel. Steuererhebung und Pensionen) 77,554,811 Rubel, wobei allerlei „Etatsübertragungen" vorkommen, z. B. 1870 2.688,256 Rubel „für Geschütze und Munition", 2,004,700 Rubel für Ansiedelung von Soldaten auf Staatslandereien, 14,338.000 Rubel an „außerordentlichen Ausgaben der Staatskasse und extra- ordinairen Bedürfnissen des Gouvernements"; Positionen, deren Enträtselung wir dem Scharfsinn des Herrn Abgeordneten Richter in Preußen überlassen.