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erfordert, als die an der schmalen Stelle der alsener Föhrdc, in welcher die Dänen jetzt stehen.
Alscn ist circa sechs Ouadratmcilcn groß, mit Ausnahme des 280 Fuß hohen Hügebergs an der Ostküste flach, fruchtbar, nur im Osten etwas bewaldet und durchgehcnds mit den in der ganzen östlichen Hälfte der Herzogtümer üblichen Knicks durchzogen. Die beiden Städte der Insel, Norburg und Sonderburg, sind klein, die große Mehrzahl der Bewohner Alsens spricht nur das platte Dänisch der Nordschlcswiger. Aehnliche Verhältnisse zeigt die benachbarte Halbinsel Sundcwitt. Auch hier hcckenumzäuntcs, besonders für das Jägcrgefccht geeignetes, meist flaches, nur im Westen bei Gravenstein stark bewaldetes Terrain, fruchtbarer Boden und fast nur plattdänisch sprechende Einwohner. Von der Chaussee zwischen Flensburg und Apenradc, welche als die Wcstgrcnze des Sundcwitt anzusehen ist, führen zwei Straßen durch die Halbinsel nach der schmalsten Stelle des Alssundes bei Souder- burg: eine im Süden von Crusau über Rinkcnis, Gravenstein, Atzbüll und Rubel, die andere im Norden von Hostrup über Feldstedt und Ulderup. Die Südostccke des Sundewitt bildet eine kleine Halbinsel, die im Osten den Alssund, im Süden den Meerbusen das Wcnningbund hat, und welche durch die von Nvrdostcn nach Südwesten streichende ungefähr 2500 Schritt vom Alssund entfernte Hügelkette der Düppelberge von dem übrigen Festland abgeschlossen wird. Dieser Höhenzug, etwa eine halbe deutsche Meile lang, hat durchschnittlich eine Höhe von 180 Fuß über der See und beherrscht das vor ihr im Westen sich hinziehende Terrain vollständig, ebenso aber auch die gegenüberliegende niedrigere Küste des Alssundes, dcr zwischen der Düppelmühle und Svndcrburg nicht breiter als die Schlei bei Missundc und Arnis, d. h. ungefähr 350 bis 400 Ellen, weiter nördlich etwa doppelt und ganz im Norden, wo die Enge aushört, fünf bis sechsmal so breit ist.
Die dänischen Befcstigungswcrke? erst in den letzten Jahren angelegt"), ziehen sich aus der Ostküste Alsens von Sonderburg bis Rönhof hin und dienen im äußersten Norden zur dirccten Vertheidigung des Ucbcrgcmgs über den Alssund bei Sandbcrg, wcitcr südlich zur Unterstützung der Schanzen auf den Düppelbcrgen und namentlich zur Flankirung des gegen dieselben vordringenden Feindes.
Zwei Brücken verbinden die Insel mit dem Festland. Dieselben werden durch starke Brückcnköpse oder Nedouten mit Blockhäusern auf dcr Westseite sowie durch die bei Sonderburg angelegten Batterien vertheidigt. Die Düppelberge selbst mit ihren Schanzen sind die Hauptbollwerke, welche den Uebcrgang nach Alsen verwehren. Die hier eingerichtete Position besteht aus sieben großen geschlossenen Schanzen mit Blockhäusern und Rcduits, welche mit den vorgeschobenen Werken eine Tangente zwischen Wenningbund und Alssund bilden, die ungefähr drei Achtelmeilen lang ist. Diese Schanzwerke krönen ein Plateau, welches gegen siebcnhun- der Schritt Breite hat, an seiner höchsten Stelle bei der Windmühle von Düppcl 290 Fuß über den Sund ansteigt und nach letzterem sanst, nach Westen hin dagegen ziemlich steil abfällt. Der größte Theil der Felder vor den Schanzen ist mit Knicks eingehegt. Unmittelbar hinter dcr Schanzenlinic, deren einzelne Werke nach allen Regeln der neuern Befcstigungskunst angelegt, mit starken Profilen, tiefen Gräben, Palissaden und spanischen Reitern versehen und ziemlich gut armirl sind, befindet sich eine Thälsenkung, welche für eine Armee von 20,000 Mann sichere Stellung darbietet.
Die Dänen haben in den Forts des Dannewerkes und bei Missunde eine zahlreiche schwere Artillerie stehen lassen. Aber der deutsche Bund hat ihnen 1852 durch Ueberlieferung der gesammtcn Kanonen des schleswig-holsteinischen Heeres und
') Die Schanzen, welche 1849 hier von den Bundestruppen erstürmt wurden, beanspruchten nur geringe Bedeutung.